Plädoyer für große Schneidbretter

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Jede und jeder von uns hat genügend Bretter, aber wenn irgendwo eine schöne Farbe, ein Angebot, ein nettes Muster oder eine cooles Design lockt, dann greifen wir wieder zu. Aber was erwarten wir eigentlich von einem Brett? Was soll und was kann es können?

Mein erstes Plädoyer habe ich für scharfe Messer geschrieben, weil sie für mich zu den wichtigsten Küchenwerkzeugen gehören. Aber gute Messer brauchen Platz. Platz auf dem sie schneiden können, also ein ausreichend großes Brett! Ausreichen ist Geschmacksache, ich weiß, aber damit lasse ich heute niemanden durchkommen, denn meine These ist:

Grundsätzlich sind die meisten Schneidbretter zu klein.

Eines meiner liebsten Schneidbretter ist aus Holz und 50 x 30 cm groß. Selbstbewusst beansprucht es seinen Platz auf der Arbeitsfläche, bietet mir die perfekte Plattform zum Schneiden und Hacken und hat außerdem noch ein Eckerl übrig, in dem ich das Geschnittene liegen lassen kann.

Denn mitunter ist es wichtig, das Geschnittene noch am Brett zu behalten, sei es um Stückgrößen aufeinander abzustimmen oder um einen Überblick zu bekommen. Auch Ungeschnittenes lässt sich auf einem großen Brett wunderbar arrangieren und betrachten. Ideen, was man daraus kochen kann, kommen dann oft wie von selbst.

Aber zurück zum Schneiden. Die Bretter, die man gemeinhin zu kaufen bekommt, sind gerade etwas größer als A 4, oder 14 Zoll, für die die sich’s in Monitorgröße besser vorstellen können. Wie soll sich das denn ausgehen?

In Wahrheit überfordert schon eine normalgroße Karotte dieses Platzangebot. So zaghaft und vorsichtig man sie auch schneidet, die Karottenstücke nützen ihre Chance und springen vom Brett. In einer professionellen Küche würde man sich nie mit solchen Brettern plagen! Dort gönnt man Köchinnen und Köchen eine angemessene Arbeitsunterlage und den Zutaten Platz.

Wisst Ihr, was es für eine Freude sein kann auf einem großen, ebenen Brett zu schneiden? Ich mache Euch jetzt nicht vor, dass das Schneiden von einem Kilo Zwiebel dann ein riesengroßer Spaß ist, aber die dünnen, nach dem Waschen im Geschirrspüler oft leicht gebogenen Plastikbretter aus Österreichs beliebtesten Möbelhaus werdet Ihr nach einem Vergleich sicher nicht mehr so gerne benützen.

Das beste Material für ein Schneidbrett

Holzbrett vs Plastikbrett
Das beste Material gibt es in Wahrheit nicht. Bei der Wahl zwischen Holz und Plastik nehmt daher ruhig was Euch besser gefällt oder sympathischer ist. Wo ein qualitativ hochwertiges Holzbrett weniger Gerüche aufnimmt, kann ein gutes Plastikbrett in den Geschirrspüler, schont eines aus weichem Holz die Messer und hat das Bambusbrett am wenigsten Gewicht.
Glas- und Steinbretter
Ein gutes Brett soll den schneidenden Bewegungen des Messers standhalten, der Klinge dabei aber nur einen sanften Widerstand bieten. Glas- und Steinbretter sind daher viel zu hart. Ganz persönlich mag ich sie auch wegen dem klirrend-kratzigen Geräusch nicht, das beim Schneiden entsteht und mich irgendwie beim Arbeiten hemmt.

 

Hygiene & Aufbewahrung

…sind wichtiger als man gemeinhin denkt. Das Brett gleich nach dem Gebrauch mit Spülmittel und wirklich heißem Wasser waschen, dann aufgestellt trocknen lassen. Auch zum Aufbewahren soll das Brett stehen und zwar an einem luftigen Platz also nicht in einer Lade oder einem Fach wo sich die Feuchtigkeit hält und die Keime vermehren.

Für mehr Infos über Bretter, Hygiene & Aufbewahrung: Schneidbretter im Test oder Holz oder Plastik? Schneidbretter im Vergleich

Meine Schneidbrett Empfehlung

schneidbretter_04Nur weil ich sie wirklich ganz besonders toll finde und nicht weil ich daran was verdiene: die Schneidbretter von Epicurean.

Aus dem, ursprünglich für Skateboard-Rampen entwickelten Material gefertigt sind sie formstabil & dünn, nicht schwer & daher gut zum Handhaben. Die Oberfläche ist feinporig & nimmt daher kaum Gerüche auf. Sie ist nicht zu hart & schont daher die empfindlichen Messerklingen.
Quasi als Draufgabe zu all dem dürfen sie auch noch in den Geschirrspüler.

Stimmt, das ist unglaublich! Und hätte ich in der Kochschule in Ashburton nicht 6 Wochen lang auf diesen Brettern gearbeitet, würde ich es auch nicht glauben. Einzig den etwas holen Klang, der beim Schneiden entsteht, finde ich etwas gewöhnungsbedürftig… Ich bin übrigens ein Fan der Kitchen Serie, denn die ist frei von Schnickschnack, Saftrinnen und Gummifüßen.

Einzelne Modelle findet man in gut sortierten Küchengeschäften, ansonsten kann man sie im Onlineshop bestellen.
(internationaler Shop | deutscher Shop)

Noch ein paar Schneidbrett Tipps

  • Wenn das Brett beim Schneiden rutscht oder wackelt, ein gefaltetes Hangerl oder ein Wettex drunter legen. Schon hört’s auf sich zu bewegen und zu klappern und man kann in Ruhe weiterschneiden.
  • Antirutsch- Gummifüßchen sind daher nicht notwendig. Ich finde es außerdem sehr praktisch, wenn ich ein Brett einfach umdrehen kann und damit noch eine saubere Fläche habe.
  • Eine Saftrille finde ich nur dann praktisch, wenn man wirklich einen saftigen Braten schneidet. Für’s alltägliche Arbeiten ist ein Brett, dass nicht durch eine Rille, in der noch dazu klein Geschnittenes „verloren“ geht, verkleinert ist deutlich angenehmer.
  • Da große Bretter meist etwas schwerer sind, nimmt man das Geschnittene am besten mit zwei Teigkarten um es in den Topf oder die Schüssel zu geben. Das Brett kann auf der Arbeitsfläche liegen bleiben.
  • Wenn sich Gerüche trotzig am Brett halten:
    Das Brett mit der Schnittfläche von zwei Zitronenhälften abreiben, dick mit Salz bestreuen und 15 Minuten einwirken lassen. Das Salz mit den Zitronenhälften nochmal gut ins Brett reiben und zum Schluss mit heißem Wasser abspülen. Stehend trocknen lassen.
Barbara im Kräutergarten

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