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Eine Woche lang habe ich gezählt, wie viele verschiedene Pflanzen ich esse und dabei täglich gepostet, was ich gegessen habe. Jetzt sitze ich in der Küche, mit einem Stift, einer leeren Teetasse und der Liste aus dem Buch 30 Pflanzen pro Woche von Katharina Seiser. Ich trage die letzte Mahlzeit ein, dann zähle ich.
Unglaublich, es sind 59.
Achtundfünfzig!
Das sind fast doppelt so viele Pflanzen wie angepeilt. Und nein – ich habe mich nicht ausschließlich von Grünzeug ernährt. Ich habe gegessen wie sonst auch. Gemüse, Obst, Milchprodukte, Eier und Fleisch. Ich hab Zucker gegessen, Honig, Eis und Schokolade. Allerdings hatte ich einen Fokus: pflanzliche Vielfalt.
Vor drei Monaten schon, gleich nachdem ich mir das Buch gekauft hatte, habe ich begonnen, Pflanzen zu zählen. Es war toll, das, was ich esse, mal von einer anderen Seite zu sehen. Das Zählen hat meinen Fokus verändert, es war aufregend und motivieren. Nach 8 Wochen wurde es zur Routine und ein bisschen fad – ich hab immer seltener eingetragen, welche Pflanzen ich gegessen habe und schließlich damit aufgehört. Jetzt, nach einer Pause, war ich wieder neugierig. Und ich bin froh, dass ich’s wieder gemacht habe.
Was mir beim Pflanzenzählen aufgefallen ist
Viele Pflanzen zu essen, tut mir gut.
Ich fühle mich wacher, mein Energielevel ist stabiler, und ich genieße die Abwechslung. Das Zählen ist kein Dogma – denn alles ist erlaubt. Allein der Fokus auf Vielfalt verändert, wie ich esse.
Ich hab mich nicht gestresst.
Am Anfang dachte ich immer wieder: „Wie soll ich das jetzt zählen?“ Dann hab ich entschieden, es mir einfach zu machen. Wenn ich was Neues ausprobiere oder eine andere Sorte esse, zähle ich sie. Auch wenn es vielleicht „zu wenig“ ist.
Resteessen ist ein Pflanzen-Booster.
Zum späten Frühstück oder Mittagessen gab’s oft Reste. Neu kombiniert wurden die Überbleibsel der Vortage zu einem eigenen Gericht. So habe ich Pflanzen doppelt verwertet – sehr praktisch und richtig gut.
Ich habe nicht unendlich viele Gemüsesorten gekauft.
Vier Zucchini in verschiedenen Farben – das sind vier verschiedene Pflanzen. Dasselbe gilt für bunte Paradeiser, unterschiedliche Bohnen- oder Linsensorten oder eine Quinoa Mischung. Auch das zählt.
Ich lasse weg, was mir nicht schmeckt.
Zum Beispiel Vollkornnudeln. Ich hab sie wieder probiert, aber ich mag weder ihren Biss noch ihren Geschmack. Da ess ich viel lieber weiße Nudeln und davor eine Extraportion Gemüse.
Ein Rezept muss nicht vor Vielfalt strotzen.
Ich habe gemerkt, wenn ich versuche, extra viele Pflanzen in ein einziges Gericht zu packen, wird’s oft überladen. Mir schmeckt’s besser, wenn ich bei einem normalen Rezept bleibe – die Vielfalt ergibt sich über die Woche hinweg.
Zwei einfache Gerichte, die Vielfalt auf den Teller bringen
Du brauchst keine 10-Gemüse-Pfanne oder Superfood-Bowls mit 17 Zutaten, um auf deine Pflanzen zu kommen. Oft reichen ein paar durchdachte Zutaten, gute Vorräte – und ein bisschen Neugier.
✨ eine Art Salat niçoise
Mit Fisolen/grünen Bohnen, Kartoffeln, Tomaten, Gurke, Blattsalat und Haselnüssen – ein wunderbares Beispiel für Vielfalt ohne Aufwand.
🍲 schnelle Suppe mit Mangold und weißen Bohnen
Ist wirklich schnell gemacht und kann mit roten, weißen oder schwarzen Bohnen, buntem Mangold und natürlich aus Spinat leicht abgewandelt werden.
Meine Tipps, wenn du 30 Pflanzen pro Woche ausprobieren willst
- Stress dich nicht.
Es geht nicht ums Gewinnen. Es geht um Genuss, Vielfalt und Neugier. - Steiger dich langsam.
Du musst nicht in der ersten Woche gleich auf 30 Pflanzen kommen. Der Weg ist das Ziel. - Starte mit dem, was du kennst und magst.
Ergänze 2–3 Sorten, die du selten isst oder gar nicht kennst. - Jede Sorte zählt extra => variiere bei den Sorten.
Wachtelbohnen statt Kidneybohnen. Belugalinsen statt Tellerlinsen. - Jede Farbe zählt extra
Gönn dir Tomaten in verschiedenen Farben (die gibt’s im Sommer sogar im Supermarkt), probier gelbe oder hellgrüne Zucchini, es gibt weiße Melanzani, violette Karotten, … - Verwende mehr Kräuter!
Nicht nur als Deko, sondern in ordentlicher Menge. Wenn du unsicher bist: 👉 Hier geht’s zu meinem kostenlosen Video-Guide Kräuter. - Nutze Tiefkühlgemüse, Dosenbohnen & Co.
Ein praktischer Vorrage und ideal, wenn’s schnell gehen muss. - Halte Ausschau nach Mischungen.
Quinoa gibt’s als 4 Sorten Mix, es gibt gemischte Oliven, greif zu einer Salatmischung, gönn dir eine Packung Nussmischung, Samenmischung oder Studentenfutter und kauf dir einen Bund Suppengrün.
Was mir als Köchin geholfen hat, könnte auch dir guttun
Als Privatköchin koche ich sehr vielfältig und trotzdem hat mich der Perspektivenwechsel des Pflanzenzählens wieder auf neuen Ideen gebracht. Routinen schleichen sich schnell ein – was ja prinzipiell eine gute Nachricht ist, aber der kulinarischen Abwechslung mitunter im Wege steht.
Genau deshalb ist es so toll, spielerisch an das Thema Vielfalt heranzugehen. Nicht, um perfekt zu sein oder möglichst viel auf einmal unterzubringen, sondern um sich inspirieren zu lassen und Neues auszuprobieren. Mir reicht oft ein kleiner Impuls und plötzlich landen ganz neue Zutaten in meinem Einkaufskorb.
Genau diesen Spaß und diese Neugierde wünsche ich dir auch. 💛 Wenn ich dir also einen Impuls geben kann oder du dir Unterstützung beim Einstieg wünscht, dann buch dir gern einen Küchen-Talk mit mir. In 60 Minuten finden wir heraus, wie du pflanzliche Vielfalt ganz entspannt in deinen Alltag bringst – ohne Stress, aber mit Genussgarantie.
Du möchtest mehr über das Pflanzenzählen erfahren? Dann ist mein Blogbeitrag 30 Pflanzen pro Woche - alles über den einfachen Ernährungstrick mit großer Wirkung, interessant für dich.